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apl. Prof. Dr. Michael Kober

kober.jpgAnschrift
Philosophisches Seminar
Platz der Universität 3
79085 Freiburg
Tel.: 0761 / 203 2440
Fax: 0761 / 203 9260


michael.kober@philosophie.uni-freiburg.de

Sprechstunde nach Vereinbarung (per E-Mail).

Akademischer Lebenslauf

 

1978-1984 Studium der Deutschen Philologie/Sprachwissenschaft, Philosophie und Politikwissenschaft an der Universität Göttingen; Magisterarbeit in Sprachwissenschaft;
1985-1987 Forschungsaufenthalt als DAAD-Stipendiant an der Universität Helsinki (am Wittgenstein-Archiv von G. H. von Wright);
1987-1988 Studium an der University of California, Davis und Berkeley;
1989-1990 Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes;
1990 Heirat mit Dr. Tuija Binder;
1991 Promotion in Philosophie (bei G. Patzig) mit einer Dissertation über Wittgenstein;
1991-1992 wissenschaftlicher Angestellter am Philosophischen Seminar II in Freiburg;
1992-1999 wissenschaftlicher Assistent am Philosophischen Seminar II in Freiburg;
1995-1996 DFG-Forschungsstipendiat an der University of California, Berkeley;
2000 Habilitation im Fach Philosophie in Freiburg mit einer Arbeit über Davidson, Grice, Searle und Gadamer über den Begriff der sprachlichen Kommunikation;
2000-2002 Oberassistent am Philosophischen Seminar II in Freiburg.
2002-2005

C4-Gastprofessur am Humboldt-Studienzentrum für Philosophie der Universität Ulm

2006 Lehrstuhlvertretung am Philos. Seminar der Universität Basel
ab 2006 Lehraufträge an den Universitäten Freiburg und Ulm (auch EPG) ;

Lehrer an Berufsbildenden Schulen in Deutsch und Ethik
Lehrauftrag Fachdidaktik Philosophie/Ethik

     

Forschungsschwerpunkte


Meine Interessen in Lehre und Forschung umfassen vor allem die folgenden Problembereiche:
    (1) Philosophie der Sprache, wobei mich vordringlich die Frage, was es heißt, Geräusche oder Verschriftungen bedeutungsvoll verwenden zu können, interessiert, ferner die Relation zwischen Sprache und Wirklichkeit sowie der Zusammenhang von natürlicher Sprache, Logik und Mathematik;
    (2) Philosophie des Geistes, und zwar die Analyse mentalistischen Vokabulars (z.B. "Absicht", "Denken", "Wissen"), die Beziehung von Sprache und Denken und die Bestimmung der Gründe für die (scheinbare) Nichtreduzierbarkeit geistiger Ereignisse auf naturwissenschaftlich beschreib- und erklärbare Ereignisse (Geist-Gehirn-Problem);
    (3) Philosophie der Erkenntnis, insbesondere die Bestimmung über den Bereich des möglichen Erkennens, was vor allem zu einer Auseinandersetzung mit den verschiedenen Formen der Skepsis (Pyrrhonismus, Descartes, Quines Indeterminiertheitsthese und Kripkes Regelskepsis) geführt hat, ferner der Versuch, die Grenzen des Empirismus zu verstehen; und schließlich
    (4) Philosophie des Handelns, insbesondere des gemeinschaftlichen oder sozialen Handelns;

    (5) Philosophie der Gesellschaft, d.h. Fragen über eine gerechte Organisation einer Gemeinschaft, über den Ursprung von Rechten und Pflichten im sozialen Handeln und über die Legitimität von politischer Macht.

Auch wenn sie über den Bereich (5) fast nichts aussagten, sehe ich mich systematisch vor allem von Wittgenstein und Davidson geprägt, in deren philosophischen Ansätzen Sprechen, Denken, Erkennen und (sozial) Handeln untrennbar zusammengehören. In neuester Zeit sehe ich mich vor allem vom sozialphilosophischen Ansatz John Searles beeinflusst.

 

Veröffentlichungen

 

Monographien:

    1. Gewißheit als Norm, Wittgensteins erkenntnistheoretische Untersuchungen in ›Über Gewißheit‹ (Berlin, New York: de Gruyter 1993).
    2. Bedeutung und Verstehen, Grundzüge einer allgemeinen Theorie sprachlicher Kommunikation (ausgehend von Davidson, Grice, Searle und Gadamer) (Paderborn: mentis 2002).
    3. Thomas Hobbes, Eine analytische Einführung in seine Philosophie (Manuskript fast abgeschlossen, soll beim Reclam-Verlag erscheinen).
    4. John Searle (Paderborn: mentis 2011; gemeinsam mit Jan G. Michel).

 

Herausgabe von Anthologien:

    1. Soziales Handeln. Beiträge zu einer Philosophie der 1. Person Plural. Ulmer Bausteine der Philosophie 23. Humboldt-Studienzentrum, Ulm 2005.
    2. Deepening Our Understanding of Wittgenstein, in: Grazer Philosophische Studien, Band 71, 2006.

 

Aufsätze (Auswahl):

  1. "Certainties of a World-Picture", in: Cambridge Companion to Wittgenstein, ed. by H. Sluga, D. Stern (Cambridge: Cambridge University Press 1996), 411-441.
  2. "Gottlob Frege: Ein Erkenntnistheoretiker?", in: Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 22, 1997, 287-301.
  3. "On Epistemic and Moral Certainty: A Wittgensteinian Approach", in: International Journal of Philosophical Studies 5, 1997, 365-381.
  4. "Kripkenstein Meets the Chinese Room: Looking for the Place of Meaning from a Natural Point of View", in: Inquiry 41, 1998, 317-332.
  5. "Frege on the Sense of Names Reconsidered", in Conceptus XXXII, 1999, nr. 80, 55-79.
  6. "Was es heißt, einen Anderen zu verstehen", in: W. Lütterfelds, T. Mohrs (Hg.): Globales Ethos, Wittgensteins Sprachspiele interkultureller Moral und Religion (Königshausen und Neumann 2000, 12-35).
  7. "Moral als eine rational gewählte Institution einer Gemeinschaft", in: A. Stephan, K. P. Rippe (Hrsg.), Ethik ohne Dogmen (Paderborn: mentis 2001), 201-237.
  8. "The Cooperative Structure of Verbal Communication and the Constitution of Meaning", in G. Meggle, C. Plunze (eds.), Saying, Meaning, Implicating (Leipzig: Leipziger Universitätsverlag 2002).
  9. "Max Weber und die Konstituierung und Akzeptanz staatlicher politischer Institutionen", in: G. Schönrich, U. Baltzer: Institutionalität und Regelfolgen (Paderborn: mentis 2002), 17-43.
  10. "`Eine Tatsache ist ein Gedanke, der wahr ist.` Freges 'Tractatus'-Kritik und die Identitätstheorie der Wahrheit"; in: Dirk Greimann (Hrsg.): Das Wahre und das Falsche. Studien zu Freges Auffassung von Wahrheit; Georg Olms: Hildesheim, New York 2003; 247-270.
  11. "Analytische Bedeutungstheorien"; in: Fotis Jannidis, Gerhard Lauer, Matías Martínez, Simone Winko (Hrsg): Regeln der Bedeutung; Zur Theorie der Bedeutung literarischer Texte (in: Revisionen; Grundbegriffe der Literaturtheorie, Band 1); Walter de Gruyter: Berlin, New York 2003; 182-221.
  12. "Interner Realismus, gezeigt - Ontologische Implikationen der modernen Kommunikationstheorie"; in: Thomas Mohrs, Andreas Roser, Djavid Salehi (Hrsg.): Die Wiederkehr des Idealismus? (Peter Lang, Europäischer Verlag der Wissenschaften: Frankfurt/M. 2004; 45-59).
  13. "Soziales Handeln und die Frage der Verantwortung", in Michael Kober (Hg.), Soziales Handeln. Ulm: Humboldt-Studienzentrum 2005, 63-84.
  14. "'In the beginning was the deed': Wittgenstein on Knowledge and Religion", in D. Moyal-Sharrock, W. H. Brenner (eds.): Readings of Wittgenstein's 'On Certainty' (Houndsmill etc.: Palgrave Macmillan 2005, 225-250).
  15. "Wittgensteins Überlegungen zur Handlungstheorie im 'Big Typescript'", in: S. Majetschak (Hg.): Wittgensteins 'große Maschinenschrift', in: Wittgenstein-Studies 12, 2006, 179-202.
  16. "Wittgenstein and Religion", in: Grazer Philosophische Studien 71, 2006, 87-116.
  17. "Constitudo a verdade como um valor" (Die Konstituierung von Wahrheitswerten), in: R. R. dos Reis, D. Greimann (ed): Verdade como Valor, in: O Que Nos Faz Pensar 20, Rio de Janeiro 2006, 45-64.
  18. "Social Action, Collective Responsibility, and the Difficulties of Social Decision Making", in: C. Kanzian, E. Rungaldier (eds.), Cultures. Conflict - Analysis - Dialogue. Frankfurt/M: ontos 2007, 181-191.
  19. "MRT als Lügendetektor und Gedankenleser? Kritische Bestandsaufnahme und Reflexion", in: Der Nervenarzt 2010, 1085-1091.